Jahresbericht 2019
Drei Monate war ich auf Projektbesuch in Myanmar und Burma. Viel Armut habe ich überall erlebt, aber auch in so viele glückliche Gesichter gesehen. Hier also der Bericht:
Die Studenten am Sankt Aloysius Gonzaga Institute
Bildung – das zentrale Thema, besonders in Entwicklungsländern.
Zukunft für Kinder der Welt e. V. legt großen Wert auf eine fundierte Bildung der Kinder, die wir unterstützen. Inzwischen machen immer mehr ihren High-School-Abschluss. Aber wie geht es danach weiter? In Myanmar werden die Studienplätze staatlich geregelt. Die meisten StudentInnen studieren das vorgegebene Fach an der Fernuniversität, da es entweder die Abschlussergebnisse oder die Kosten ein reguläres Studium an der Universität nicht erlauben. Dort müssen sie jährlich zwei Monate (Oktober und November) an der entsprechenden Universität Vollzeit studieren. Die restlichen 10 Monate verbringen sie zu Hause oder finden mit viel Glück einen schlecht bezahlten Job. Nach dem Studium stehen sie im Allgemeinen genauso da wie vorher, arbeitslos.
Bei meinem letzten Projektbesuch lernte ich das Sankt Aloysius Gonzaga Institute of Higher Studies (SAG) in Taunggyi, Shanstate, kennen. Es wurde 1998 von Jesuiten gegründet. Der heilige Aloysius Gonzaga trat im Alter von 17 Jahren dem Jesuitenorden bei. Er ist der Patron der Jugend, daher wurde das Institut nach ihm benannt. Hauptstudienzweig ist die englische Sprache. Ich habe mehrere Absolventen dieses Instituts kennengelernt. Sie sprachen alle ein hervorragendes Englisch – eine Minderheit in Myanmar.
Das Institut wurde von katholischen Geistlichen gegründet, doch die Aufnahme der Studenten ist religionsunabhängig. Es studieren dort Katholiken, Protestanten, Buddhisten, Hindus und Moslems. Es ist ein kleines Institut; im Studienjahr 2018/19 waren insgesamt 100 StudentInnen eingeschrieben. An einer Erweiterung wird gearbeitet, es fehlen aber im Moment noch die finanziellen Mittel.
Voraussetzung für ein Englisch-Studium am SAG ist ein High School Examen und eine Aufnahmeprüfung. Nach erfolgreich bestandener Prüfung folgt ein dreijähriges Diplomstudium. Wenn die Aufnahmeprüfung nicht erfolgreich war, wird ein Vorbereitungsjahr angeboten, in dem die Jugendlichen auf das Studienniveau gebracht werden. Somit verlängert sich das Studium um ein Jahr.
Das Studienjahr gliedert sich in drei Trimester:
– Juni bis Mitte September – Dezember bis Februar – März bis Mai.
Für bedürftige StudentInnen, die von außerhalb kommen und keine Verwandten in Taunggyi haben bei denen sie wohnen können, wird eine einfache Wohnmöglichkeit (boarding) mit Vollverpflegung auf dem Schulgelände angeboten. Die Verpflegung ist ausgezeichnet.
Es gibt ein umfassendes Sport- und Freizeitangebot für die Studierenden und auf die soziale Betreuung wird ebenfalls sehr viel Wert gelegt.
Fr. Vinny leitet als Direktor das SAG, seine Assistentin, Frau Yi Yi San ist die Schulleiterin und Assistent Director for Academic Affairs. Geschäftsführer ist der Lehrer Peter Aung. Insgesamt unterrichten 15 Lehrkräfte.
Zukunft für Kinder der Welt e. V. konnte für dieses Studienjahr vierzehn StudentInnen (6 Jungs und 8 Mädchen) unterbringen. Drei sind bereits seit Januar dort, sieben kamen am 10. März und vier im Juni 2019. Sechs StudentInnen sind außerhalb untergebracht, acht wohnen im Internat von SAG.
Am 11. Juni startete das 1. Semester. Da unsere StudentInnen noch unzureichende Englischkenntnisse für das dreijährige Studium hatten, müssen sie das Vorbereitungsjahr mit acht Stunden täglichem Unterricht absolvieren. Das Studium dauert also insgesamt vier Jahre. Ich habe mich in mehreren Meetings mit der SAG-Leitung über den Studienbetrieb intensiv informiert. Die Institutsleitung und die Lehrkräfte zeigen wirklich ein außerordentliche Engagement. Unsere StudentInnen sind überglücklich, dass sie dort studieren dürfen.
Die Kosten inkl. Semestergebühren, Studienmaterial, Unterbringung, Verpflegung, Sanitär, Taschengeld und sonstige Kosten belaufen sich für pro Person auf min. 1.320.000 MMK (Myanmar Kyat) pro Monat. Das entspricht derzeit (Juni 2019) 82,50 Euro/Mt. bzw. 825 Euro/Studienjahr.
Die meisten StudentInnen studieren nebenbei an der Fernuniversität. Das Programm von SAG ist darauf ausgerichtet und daher können die Studenten im Oktober und November die Fernuniversität besuchen. In der Zeit haben die regulären StudentInnen Semesterferien und die Fernstudenten erhalten einen Crashkurs. Natürlich bekommen sie auch in diesen zwei Monaten unsere finanzielle Unterstützung.
All diese jungen Leute hätten keinerlei Chance auf ein Studium, da sie aus sehr armen Familien stammen. Mit den beiden parallelen Studien finden die Studenten garantiert einen guten Arbeitsplatz. Aber nicht nur die Aussicht auf deren gesicherte berufliche Zukunft ist ein Aspekt. Auch sind die Studenten Multiplikatoren und Vorbilder für ihre Geschwister, Nachbarkinder, das ganze Dorf. Und ihre Kinder werden ebenfalls eine gute Schulbildung und Ausbildung erhalten.
Jahresbericht 2018/ 2019
Wieder war ich fast drei Monate in den fünf Kinderheimen in Burma unterwegs und
auch 10 Tage bei den Familien und Studenten in Kambodscha.
Herzlichen Dank sagen die vielen kleinen und größeren Menschen, denen Sie gehol-
fen haben, Schutz, Nahrung und Bildung zu erhalten. Sie sind immer eingeladen,
sich die Projekte vor Ort anzusehen. Kontaktieren Sie mich einfach.
Jahresbericht 2017/18
Im Jahre 1997 wurde unser Verein gegründet und ins Vereinsregister eingetragen, wir feiern also in diesem Jahr unseren 20. Geburtstag.
20 Jahre Hilfe für kleine und große Projekte vor allem in Kambodscha und Myanmar, die alle nur Dank Ihrer Hilfe möglich wurden.
Vielen herzlichen Dank und hier unser Bericht für das Jahr 2017:
Jahresbericht 2016/2017
Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre Spenden, mit denen Sie so vielen Kindern in Myanmar und Kambodscha ein besseres und zukunftsorientieres Leben ermöglichen. Zukunft für Kinder der Welt e.V. wird am Ball bleiben und so vielen Kindern wie möglich helfen. Auch den Flüchtlingen versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen.
Der Jahresbericht:Allen Spendern einen herzlichen Dank von mir und den Kindern
aus Myanmar, Kambodscha, Syrien und dem Irak.
Eine kurdische Familie kehrt nach Syrien zurück:
Wasserläufer
Die sechsköpfige kurdische Familie Hemo aus Syrien floh vor den Kämpfern des IS (Islamischer Staat) in die Türkei. Die Familie suchte in Istanbul Fuß zu fassen. Die Eltern und die vier Kinder verkauften in wechselnden Schichten rund um die Uhr Trinkwasser und Brezeln um das Geld für Miete und Ernährung zu erwirtschaften. Für mehr blieb nichts übrig – nicht einmal für einen Arzt- besuch oder Medizin. Es reichte auch nicht für neue Kleidung, Schuhe oder gar ein paar Süßig- keiten zu hohen Festtagen.
In der Filmdokumentation des Regisseurs Beston Zirian Ismael, der damit den Preis für den besten Dokumentarfilm beim Diessener Kurzfilmfestival 2016 gewann, erzählen alle Familienmitglieder aus ihrem Blickwinkel über ihr Leben im Exil. Ein Leben zwischen verlorener Vergangenheit und hoffnungsloser Zukunft.
Der Regisseur lernte die Familie während eines kurzen Aufenthalts in Istanbul kennen und entschloss sich spontan, ihnen zu helfen. Er drehte in zwei Tagen die Doku und leitete das Preisgeld auch gleich an die Familie weiter. Inzwischen sind alle wieder in Syrien, weil sie die harten Lebensbedingungen in Istanbul einfach nicht ausgehalten haben. Die älteste Tochter sagte schon in dem Film, dass sie lieber in der Heimat sterben möchte als weiter in der Türkei ihr Dasein zu fristen.
Jetzt leben sie in Amo. Die nächstgrößeren Städte sind Afrin und Aleppo – also sind sie gefährlich nah an den Bombardements. Dort haben alle in einer Näherei gearbeitet. Zukunft für Kinder der Welt e. V. hat im Oktober 2016 Eintausend Euro überwiesen, damit die vier Kinder wieder in die Schule gehen können. Sie haben auch sofort die Arbeit gekündigt und gehen wieder zur Schule. Doch um eine kontinuierliche Schulausbildung zu gewährleisten, brauchen sie pro Kind 70 Euro im Monat. Eigentlich nicht viel Geld für eine Ausbildung mit Zukunft.
Für Silda (w, 17 Jahre), Fener (w, 15), Memed (m, 20) und Judi (m, 13) suchen wir dringend Paten/Spender. Wenn sich zwei Spender eine Patenschaft für eines der Kinder teilen, kostet es nur noch 35 Euro/Mt.
Bitte geben Sie diesen tapferen Kindern/Jugendlichen eine Chance.
Jesiden im Flüchtlingscamp
Der Junge namens DYAB
Nach einem Angriff durch die Truppen des Islamischen Staat (IS) flohen viele Jesiden in das Flüchtlingscamp Ashti, in der Nähe der Stadt Arbat im Nordirak. Am ersten Jahrestag dieses Genozids erzählen die Erwachsenen von ihren traumatischen Erinnerungen, von Verlust, Entführung der Mädchen und Frauen, von Vergewaltigung und Tod. Sie sind gezeichnet von Trauer, Schmerz und Sehnsucht nach ihrer Heimat Shingal im kurdischen Teil des Irak.
Die Kinder verarbeiten ihre schrecklichen Erinnerungen auf eine besondere Weise: Sie drehen einen Film und inszenieren unbewusst die erlebten Schrecken. Dyab übernimmt die Regie und zeigt, was diese Kinder brauchen: Hilfe, Bildung und Hoffnung auf ein sicheres Leben in ihrer Heimat. Die ganze Welt soll seinen Film sehen – davon träumt der irakische Junge Dyab.
Auf dem Kurzfilmfestival in Dießen im Herbst 2016 lernte ich den Regisseur dieser Dokumentation über Dyab und seine Freunde kennen. Er beschrieb mir die trostlose Situation der Kinder in dem Camp und den Wunsch Dyabs, mit einer eigenen Kameraausrüstung selbst Filme drehen zu können. Diesen Wunsch können wir leider nicht erfüllen. Aber angesichts des nahenden Winters entschlossen wir uns, den Kindern wenigstens mit warmer Kleidung zu helfen.
Mazin Sherabayani, der Regisseur dieser berührenden Dokumentation, fährt noch im November 2016 in das Camp. Er wird im Namen von Zukunft für Kinder der Welt e. V. für 1.000 Euro warme Kleidung für die Kinder kaufen.
Alle Spenden für diese Kinder werden von Mazin Sherabayani zuverlässig und in voller Höhe persönlich überbracht.
Den Trailer der Doku finden Sie hier:
Und ein Danke an Alle SpenderInnen:
Ein Film über die Kinder von Kalaw – Myanmar:
Jahresbericht 2015/16
Von Dezember 2014 bis Februar 2015 verbrachte ich drei schöne, arbeitsreiche und erfolgreiche Monate bei unseren Projekten.
Wenn es sich ermöglichen lässt, bin ich mindestens eine Woche in jedem Kinderheim. In Kalaw
und im Delta sind es mehrere Wochen. Nur so erfahre ich das wirkliche Leben und finde heraus,
was für die einzelnen Kinder oder die gesamte Gemeinschaft noch nötig ist – wie z. B. die Photovoltaikanlage und die Betten/Regale für das Kinderhaus im Delta. Lediglich eine Überprüfung
der Buchhaltung und ein Blick in fröhliche Kindergesichter gibt ja nur einen sehr begrenzten
Einblick in das tatsächliche Leben vor Ort.
Für rund 200 Kinder finanzieren wir derzeit Wohnen, Ernährung, Schule und dies und das. Ohne
diese Hilfe könnten die meisten dieser Kinder/Jugendlichen oft keine Grundschule, geschweige
denn eine weiterführende Schule besuchen oder gar studieren.
Und diese Hilfe leisten Sie, liebe Spenderinnen und Spender. Die Familien, Kinder und Schwestern bedanken sich sehr bei Ihnen und lassen Sie herzlich grüßen.
Hier also der Jahresbericht 2015/16:
The english version of the annual report 2015/16: