Die Outdoorfamilien

Alle Familien sind gesund und munter. Die Kinder gehen gerne zur Schule und haben bessere Ergebnisse als letztes Jahr. Insgesamt fördern wir nun 24 Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 20 Jahren, wovon 21 die Schule besuchen und eine studiert. Zwei sind noch im Babyalter.

An einem schönen Sonntag machten wir alle zusammen einen Badeausflug. Zwei Familien bereiteten früh Morgens das Mittag-essen zu und dann zogen wir mit Töpfen, Getränkekisten, Pappgeschirr und Badezeug an den hiesigen Strand, die West-Baray (ein riesiges Wasserreservoir, das im 11. Jhd. angelegt wurde)

  Dort mieteten wir uns mehrere mit Planen überdachte und mit Matten ausgelegte Plätze. Die Kinder sprangen sofort ins Wasser und waren nur kurz zum Mittagessen

wieder rauszulocken. Das Essen war köstlich und anschließend verteilten sich die Erwachsenen in die Hängematten und hielten Siesta.

Zum See und wieder nach Hause
kamen wir sehr kambodschanisch:
auf der Ladefläche eines Kleinlasters.

Chen

In der letzten Broschüre habe ich über die aidskranke Chen berichtet. Leider konnte sie die Krankheit nicht besiegen und starb am 17. Januar. Ich besuchte sie bis dahin so oft wie möglich und war auch noch am Vortag ihres Todes bei ihr. Aber bald nach meiner Ankunft fiel sie ins Koma, aus dem sie nicht mehr erwachte.

Ihre Tochter Sophorn lebt jetzt im Kinderheim von Krousar Thmey. Es gehört zu den besten Kinderheimen in Kambodscha. Ich kenne es seit 12 Jahren. In der Schule ist Sophorn in die zweite Klasse zurückgesetzt worden, da sie durch die langen Krankenhausaufenthalte der Mutter monatelang die Schule nicht besuchen konnte
– sie musste ihre Mutter im Krankenhaus versorgen.
Der Direktor des Kinderheimes war mit mir am 16. Januar bei
Chen und zögerte keine Minute mit der Zusage, das Kind aufzunehmen. Er schickt mir nun regelmäßig Berichte über Sophorn. Sowohl er als auch Socheata, die seit Januar die Outdoorfamilien betreut, schrieben mir, dass Sophorn in dem Kinderheim sehr glücklich ist und nun ihre Kindheit genießt.